Was man nicht alles tun muss, um „in“ zu bleiben. Genau darüber klärte der Kabarettist Christoph Sonntag am vergangenen Samstag die Besucher in der Stadthalle Weil der Stadt auf. Auf Einladung der Schafberg-Meckerer Schafhausen e.V. legte der „König des schwäbischen Kabaretts“, bekannt aus den dritten Rundfunk- und Fernsehprogrammen, mit seinem aktuellen Programm „#Bloß kein Trend verpennt“ einen Tour Stopp in der Keplerstadt ein.
Das Bühnenbild mit Blick auf den New Yorker Times Square, dem Ort, an dem die neuen Trends entstehen, wehte fast internationales Flair in die Stadthalle. Über 360 Zuschauer verfolgten gespannt die von Christoph Sonntag dargebotenen neuen Trends. Grundkonsens: der neue Trend muss nicht besser sein, sondern nur „trendy“, quasi ein sogenanntes „must have“. Und um „in“ zu bleiben, ergründete er die Trends auf Zeitgeist, Hip- und Coolness.
Das war entlarvend, oft peinlich für den Trend, immer aber zum Totlachen.
Denn am Schluss hatte Sonntag den angeblichen Trend so „witzverwurstelt“, dass er sich stets als ganz kleines „must have-le“ entlarvte. Und so erklärte er den Ablauf eines ganz gewöhnlichen Montags im Hause Sonntag, ergänzt durch praktische Vorführung seiner wohl neuesten Trenderrungenschaft in Form eines Faltfahrrads.
Mit dabei in dieser Show war natürlich ein gehöriger Seitenhieb Richtung Politik, ob auf Weltebene oder das Ländle betreffend. Selbst das Weil der Städter „Problem Hessebahn“ streifte er kurz und schaffte so den lokalen Bezug, ganz besonders aber dann, als er ein Schafhauser Paar, in der ersten Reihe sitzend, in sein Programm mit einband. Nicht nur da hatte er die Lacher auf seiner Seite.
Ergänzt wurde die Show mit dem Besten aus der TV-Sendung „Bruder Christophorus“, wobei er, als Mönch verkleidet, „den Oberen“ die Leviten las. Christoph Sonntag beim Urologen, poppig-witzige Musik mit seinem aktuellen Titel „I muss gar nix“ und die Parodie mit Handpuppen über Winfried Kretschmann und Günther Oettinger waren weitere Höhepunkte seines Programms. Ganz der Profi reagierte Sonntag gekonnt auf spontane Zurufe aus dem Publikum.
Ohne Zugabe kam er erwartungsgemäß nicht davon und so zog Christoph Sonntag „alle Register“: Highlights aus seinem früheren Programm „AZNZ – alte Zeiten, neue Zeiten“ brachten nochmals Stimmung in die Stadthalle.
Ein voller Erfolg und ein klasse Abend, so war unisono die Meinung von Publikum, Veranstalter und Comedian.
Die Truppe um Michaela Adams, erste Vorsitzende der Schafberg-Meckerer hatte mit ihrem zweiten schwäbischen Mundart-Abend einen Volltreffer gelandet. 2016 war das Duo „dui do on de sell“ in der Schafhauser Festhalle, die innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war. „Unsere kleine Festhalle hätte nicht ausreichend Platz für diese Veranstaltung geboten“, so Michaela Adams und so ist der Verein kurzerhand in die deutlich größere Stadthalle umgezogen.